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Die Angst vor der abgekupferten Bachelorarbeit: Wie Du ein Plagiat vermeidest

Bevor man sich auf ein Thema festlegt, sollte man im Internet und in der Bibliothek genau nachsehen, ob es zu diesem Thema viel Literatur gibt oder die Arbeit unter Umständen sogar schon geschrieben wurde.

Veröffentlichte Bücher, Zeitschriftenartikel, Promotionen und Master- sowie Bachelorarbeiten sind in der Bibliothek und im Internet zugänglich. Bei der Themenwahl sollte man außerdem beachten, dass man sich ein Thema sucht, über das es zwar Literatur gibt, das aber gerade im Bereich der Master- und Bachelorarbeiten auch nicht allzu oft behandelt wurde. Dieses Vorgehen hat nicht nur den Vorteil, dass sich die Gefahr eines Plagiats vermindert, sondern man stößt unter Umständen auch auf Gebiete, die sich für die Masterarbeit oder sogar einmal für die Promotion eignen. Rückfragen, ob  das Thema schon einmal bearbeitet wurde, sollten zur Sicherheit auch beim zuständigen Betreuer oder der zuständigen Betreuerin eingeholt werden, nachdem man er oder ihr erklärt hat, dass man schon einschlägige Recherchen hinter sich gebracht hat. Ein Thema im Bereich der Sozialwissenschaften, insbesondere in der Psychologie und Sozialpädagogik, über das es schon viele Veröffentlichungen gibt, ist etwa der sexuelle Missbrauch durch Väter und Stiefväter in Familien. Aufgreifen lassen sich unter Umständen aber die Missbrauchsfälle, die in Heimen aufgedeckt wurden und immer noch werden.

Entnimmt man den Büchern und Zeitschriftenartikeln, die man gelesen hat, Zitate, dann ist es zu empfehlen, die entsprechenden Passagen oder sogar die Artikel zu kopieren bzw. auszudrucken und die entsprechenden Stellen zu markieren, um anschließend noch einmal nachkontrollieren zu können, was man zitiert hat. Als Faustregel sollte gelten, dass vor allem unter der Rubrik „Vgl.“ lieber zu viele als zu wenig Zitate angegeben werden. Die verwendete Literatur sollte zuletzt noch einmal überflogen werden. Dabei sollte vor allem nach denjenigen Stellen gesucht werden, die nicht zitiert wurden, weil sie die betreffende Textstelle auf eigenen Schlussfolgerungen basierte. Oft hat man nämlich etwas gelesen, hat es noch im Gedächtnis, hat aber vergessen, dass man es einem Buch oder dem Internet entnommen hat. Eine solche Kontrolle empfiehlt sich bereits am Ende jedes Teils, den man an einem Tag geschrieben hat. Passagen aus dem Internet dürfen auf keinen Fall kopiert werden, auch wenn die technischen Möglichkeiten hierzu bestehen. Sie sollten in Stichpunkten übernommen und dann selbst noch einmal umformuliert werden. Unter diesen Umständen wird die betreffende Zitatstelle sofort mit „Vgl.“ angegeben, entweder in einem textbegleitenden indirekten Zitat oder in einer Fußnote. Ein direktes Zitat kann kopiert werden, muss aber, am besten ebenfalls sofort, als solches kenntlich gemacht werden. Zitate, die in einer Quelle bereits zitiert wurden, müssen ebenfalls als solche erkennbar sein. Sie werden mit „zit nach“ übernommen, wobei dann noch einmal die Sekundärquelle erscheint. Gerade das Internet enthält Quellen, deren Qualität sehr unterschiedlich ist. Eines der Kriterien der Wissenschaftlichkeit für eine Quelle ist das korrekte Zitieren. Bereits bei der Suche nach der geeigneten Literatur sollte man sich die Quellen auch unter diesem Aspekt genau ansehen, um zu verhindern, dass man seinerseits Literatur übernimmt, bei der plagiiert wurde.

Es gibt eine eigene Prüfungssoftware, mit deren Hilfe festgestellt werden kann, ob und wie viele Plagiate eine Arbeit enthält. Sollte die Möglichkeit bestehen, eine solche Plagiatsprüfung noch vor der Abgabe der Arbeit zu bekommen, dann sollte man davon unbedingt Gebrauch machen, sich den Plagiatsbericht noch einmal in Ruhe durchsehen und Stellen zu überarbeiten, die ein Plagiat sind oder mit denen man sich dem Plagiatsverdacht aussetzen könnte.

Auch wenn man einen Gedanken nicht wortwörtlich übernimmt, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass eine andere Person ihn bereits formuliert und deshalb ein Recht darauf hat, genannt zu werden. Werden aus solchen zitierten Gedanken eigene Schlussfolgerungen gezogen, empfiehlt es sich, diese mit einem entsprechenden Einleitungssatz ausdrücklich als solche zu kennzeichnen und dies mit dem Betreuer oder der Betreuerin zu besprechen. Wie schon gesagt, es ist immer besser, zu oft als zu selten zu zitieren, denn im Rahmen einer Bachelorarbeit dürfte es kaum Gedanken geben, die nicht schon irgendwann einmal niedergeschrieben wurden. Werte man eigene Untersuchungen, etwa Interviews aus, sollte dies in aller Deutlichkeit kenntlich gemacht werden. Bekommt man Ergebnisse, die auch schon im theoretischen Teil gebracht und durch die eigene Forschung bestätigt wurden, dann sollte auf jeden Fall mit Angabe der entsprechenden Quelle auf sie noch einmal Bezug genommen werden. Es empfehlen sich einleitende Sätze oder Satzteile, wie etwa: „Die Ergebnisse, auf die Autor oder Autorin XY hingewiesen hat, bestätigten sich auch bei der Auswertung der eigenen Interviews. Allerdings bietet sich auch die Arbeit mit Citavi an.

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