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Zwischen dem Universitätsabschluss und dem ersten Job können ein paar Wochen bis zu einem ganzen Jahr liegen.

Auch wenn das Hochschulstudium immer noch die beste Garantie gegen Arbeitslosigkeit ist und 95 Prozent der Hochschulabsolventen/innen langfristig einen Job finden, müssen Studenten/innen sich darauf einstellen, dass nach dem Abschluss bis zum ersten Job unter Umständen eine Durststrecke zu überwinden ist. Diese gilt es, sinnvoll zu nutzen und alle nötigen Vorkehrungen zu treffen: Findet man nach dem Abschluss nicht sofort einen Job, dann gilt es, die Frage nach der Krankenversicherung und der finanziellen Unterstützung zu klären. Drei Monate vor dem Abschluss sollte mach sich bei der Agentur für Arbeit melden, wenn man noch kein festes Job  – Angebot hat und nicht mehr auf die Unterstützung der Eltern rechnen kann. Die Agentur für Arbeit berät nicht nur zur Frage der finanziellen Unterstützung, sondern hat eventuell auch weitere Adressen. Das „Merkblatt für Arbeitslose“ von der Agentur für Arbeit gibt genaue Auskünfte.

Hochschulabsolventen/innen haben Anspruch auf Arbeitslosengeld II, das auch Hartz IV genannt wird. Der Hartz – IV – Satz liegt derzeit bei 391 Euro monatlich zuzüglich Miete, Nebenkosten, Heizung und dem Beitrag zur Pflege – und Krankenversicherung. Für Bewerbungen und Weiterbildungen werden teilweise oder in manchen Fällen auch vollständig die Kosten übernommen. Allerdings kann die Agentur für Arbeit Hartz – IV – Empfänger/innen auch zu Minijobs, Ein – Euro – Jobs und zur Annahme von Arbeitsangeboten verpflichten, die den eigenen Vorstellungen unter Umständen nicht entsprechen. Darüber muss man sich im Klaren sein.

Wer die finanzielle Unterstützung des Arbeitsamtes nicht in Anspruch nimmt, muss sich freiwillig versichern. Auf der Basis eines fiktiven Mindesteinkommens wird in diesem Fall der Krankenkassenbeitrag dann ermittelt. Im Jahr 2016 lag er bei 137,57 Euro im Monat.

Sollte die Zeit der Arbeitslosigkeit sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, eventuell sogar ein ganzes Jahr, gilt es, das Beste aus dieser Situation zu machen: Das Studium ist straff organisiert. Viele Studenten/innen müssen nebenbei noch arbeiten. Deshalb sollte es gar nicht so negativ gesehen werden, wenn jemand nicht sofort nach dem Studium anfangen kann zu arbeiten. Eine gewisse Aus – Zeit, in der man die Seele baumeln lassen kann.

Gleichzeitig muss aber auch daran gearbeitet werden, dass man eine Arbeitsstelle findet. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, den Tag zu strukturieren. Am Vormittag etwa können im Internet oder in Zeitungen Stellenanzeigen gesucht werden. Findet man für sich passende Angebote, sollten pro Tag zwei bis drei Bewerbungen geschrieben werden. Daneben sollte die eigene Bewerbung ständig perfektioniert werden. Zu diesem Zweck kann man sich im Internet und in der Bibliothek darüber informieren, was bei den Arbeitgebern besonders gut ankommt. Empfehlenswert ist unter Umständen auch eine eigene Homepage, auf der man sich gut verkauft. Unternehmen geben die Namen der Bewerber/innen darüber hinaus gerne bei google ein, um sich über deren Vorgeschichte zu informieren. Deshalb ist es empfehlenswert, selbst zu surfen und eventuell Beiträge zu veröffentlichen, die ein positives Licht auf einen selbst werfen.

Die Bewerbung sollte individuell sein und immer wieder neu geschrieben werden, damit sie genau zu der betreffenden Firma passt. Eine Möglichkeit, Berufserfahrungen zu sammeln, sind Praktika, für die man während des Studiums eventuell keine Zeit hatte. Möglicherweise entwickelt sich aus einem solchen Praktikum sogar in der gleichen Firma eine Festanstellung. Aber auch, wenn dies nicht der Fall ist, sind Praktika in der Bewerbung immer ein Plus – Punkt. Dauert ein Praktikum bis zu drei Monaten, muss es nicht vergütet werden, ab diesem Zeitpunkt wird der Mindestlohn gezahlt. Dies gilt auch rückwirkend. Neben Praktika können auch Weiterbildungen die Jobchancen verbessern. Sprach – und IT – Kurse können auch belegt werden, während man Bewerbungen schreibt und ein Praktikum absolviert. Vor allem dann, wenn ein Fach studiert wurde, an dem auf dem Arbeitsmarkt kein großer Bedarf besteht, können solche Fortbildungen oft dazu beitragen, einen Quereinstieg zu ermöglichen. Ehrenamtliches Engagement kann zur Vermittlung von Soft – Skills beitragen. Das gleiche gilt für Auslandsaufenthalte. Diese können dazu dienen, auch interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und Sprachkenntnisse auszubauen. Auf jeden Fall ist es wichtig, sich vor Augen zu führen, dass man nicht alleine ist, wenn man nach dem Studium nicht sofort nahtlose in eine berufliche Tätigkeit wechselt. Es liegt also nicht an einem selbst und an mangelnden Fähigkeiten. Dies zeigt der Umstand, dass die Agentur für Arbeit eine eigene Beratungsstelle für Hochschulabsolventen/innen hat, die vor bis zu sechs Jahren ihren Hochschulabschluss abgelegt haben. Dieses Angebot sollte man auf jeden Fall in Anspruch nehmen.

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