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Ghostwriting: die Geschichte

Die Geschichte des Ghostwritings ist vermutlich so alt wie die menschliche Schrift. Denn nicht jeder Autor greift in seinen Büchern und Texten auf eigene Erkenntnisse zurück. In vielen Fällen werden Begriffe, Sätze, Beurteilungen, Erkenntnisse, Ausdrücke, Formeln oder Passagen von anderen Autoren mehr oder minder übernommen, paraphrasiert und nach Ermessen angepasst. Ghostwriting (dt. Geistschreiben) meint allerdings im strengen Sinn das Verfassen eines Textes im Kundenauftrag, der dann den Text unter seinem Namen veröffentlicht, ohne den Autoren kenntlich zu machen.

Bereits antike Ghostwriter verfassten anonym Texte oder Reden für Politiker im alten Rom. Friedrich Engels stand hinter manchen Schriften seines Freundes Karl Marx. Prominente arbeiten bei dem Verfassen ihrer Autobiographie nicht selten offiziell mit professionellen Autoren zusammen. Politiker und Manager benutzen die Dienste von erfahrenen Redenschreibern oder kompetenten Assistenten, die in ihrem Auftrag Reden oder Präsentationen erstellen. Die Geschichte des Ghostwritings ist zuletzt vor allem durch die Plagiatsaffären bekannter Politiker bestimmt worden und in Verruf geraten. Tatsächlich muss die Geschichte des Ghostwritings neu geschrieben werden, denn das Ghostwriting ist verbreiteter als gemeinhin angenommen. Die Gründe für Ghostwriting sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von Zeitmangel, persönlichen Krisen bis zu mangelnden Kenntnissen und Überforderung.

Ein spezieller Bereich des Ghostwritings ist das akademische Ghostwriting. Es hat sich seit den 1970er Jahren zu einer eigenen Branche entwickelt. Die Geschichte des akademischen Ghostwritings in den letzten Jahren hängt mit verschiedenen Entwicklungen zusammen: Zunahme der Studierendenzahlen, zunehmende Bedeutung von akademischer Qualifikation und der wachsenden Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Hochschulen können eine ausreichende persönliche Betreuung der Studierenden oft nicht aufrechterhalten. Studierende und Absolventen nehmen Ghostwriting wegen privatem oder äußerem Druck (Regelstudienzeit, Verschulung des Studiums, finanzielle Probleme) in Anspruch. Oder sie nutzen Ghostwriting, weil sie nicht die erforderlichen Ressourcen haben, um sich intensiv mit ihrem Studium zu beschäftigen und die erforderlichen Leistungsnachweise zu erbringen. Die Geschichte des akademischen Ghostwritings ist dementsprechend eng mit der Geschichte des Hochschulstudiums in einer Wissensgesellschaft verknüpft.

 

Das Geschäft mit dem Ghostwriting

Das Ghostwriting ist ein boomendes Geschäft, vor allem seit der Zeit der Guttenberg-Affäre, bei der zum ersten Mal das Thema Ghostwriting in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Damals war die Frage aufgetaucht, ob Guttenberg ebenfalls die Dienste eines Ghostwriters in Anspruch genommen hatte. Ein Blick ins Internet zeigt ein vielfältiges Angebot von Dienstleistern dieser Branche. Es gibt Agenturen und einzelne Autoren oder aber auch Ein-Mann-Betriebe, die die Vermittlung von Ghostwritern übernehmen.

Dabei kann zwischen verschiedenen Leistungen gewählt werden: Geschrieben werden können die eigene Biographie oder ein eigenes Buch. Der Löwenanteil dieser Branche entfällt allerdings auf Dienstleister, die Arbeitnehmer in der Weiterbildung, Doktoranden und Studenten bedienen. Diese Personengruppe kann sich ihre Seminararbeit, ihre Bachelor-, ihre Masterarbeit oder schließlich die Dissertation schreiben lassen.

Einzelne Autoren dürften sich ihre Aufträge individuell aussuchen. Firmen haben unterschiedliche Größen und damit auch eine unterschiedliche regionale Reichweite. So ist beispielsweise acadoo auf mehreren Ländern auch außerhalb Europas anzutreffen und hat hierfür auch die nötigen englischsprachigen Autoren aus den entsprechenden Ländern, während andere Firmen stärker den regionalen Markt bedienen.

Unterschiede lassen sich auch bezogen auf die Auftragslage der einzelnen Agenturen ausmachen: Bestimmte Ghostwriteragenturen geben an, in erster Linie Wirtschaftswissenschaftler, Informatiker und Juristen zu bedienen, weil aus diesen Fächern die meisten Aufträge kommen. Hingegen weisen andere Agenturen wiederum eine breite Auftragspalette auf, auch bezogen auf die Geistes-und Sozialwissenschaften.

Dies dürfte mit den Preisen zusammenhängen, die von den einzelnen Agenturen verlangt werden. Hier geben auch Artikel in Magazinen an, dass die Preisspanne sehr unterschiedlich ist. Wir von acadoo etwa weisen auf unserer Homepage darauf hin, dass nur Autoren beschäftigt werden, die mindestens einen Hochschulabschluss haben. Außerdem bekommen die Kunden dort ein Fachlektorat und ein Lektorat bezogen auf die Rechtschrift. Die Zahl der Autoren, die die einzelnen Firmen beschäftigen, ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Es gibt einzelne Autoren, die mit den Kunden selbst verhandeln und vom Internet erst erfasst werden, wenn ein Journalist sie interviewt. Dann gibt es kleinere Firmen mit der relativ geringen Zahl von 50 Autoren. Schließlich gibt es auch große Ghostwriter-Unternehmen die mehr als 400 Mitarbeiter in ihrem Autorenpool aufweisen.

Für die positive Entwicklung der Ghostwriter Geschäfte können mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Einen der Gründe kann man in dem Leistungsdruck unserer Gesellschaft sehen, wo Titel mehr und mehr zu Türöffnern geworden sind, wenn es darum geht, Karriere zu machen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Bologna-Reformen, die zu einem erhöhten Druck an den Universitäten auch während des Studiums geführt haben. Ein anderer Gesichtspunkt sind die Studienbedingungen. Diese haben zur Folge, dass die Studenten an den Universitäten nicht so ausgebildet werden, dass sie in der Lage wären, sich ihre Arbeiten selbst zu schreiben. Allerdings ist ein gutes Marketing ebenfalls ein wichtiger Baustein für den Erfolg einer Agentur. Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist das Eingehen auf die Wünsche des Kunden. Schließlich ist der Übergang von der Dienstleistungs-zur Wissensgesellschaft ein wichtiger Punkt, weil Wissen zum wichtigsten Kapital des 21. Jahrhunderts geworden ist.

Zu den Ghostwriter Preisen macht das Internet unterschiedliche Angaben. Artikel in Magazinen weisen ebenfalls darauf hin, dass hier die einzelnen Agenturen miteinander verglichen werden müssen. Außerdem hängt der Preis für zwei Arbeiten, die den gleichen Seitenumfang haben, auch noch von weiteren Faktoren ab:

Genannt werden hier das Thema, die Frist, die für die Bearbeitung zur Verfügung steht und die Vorarbeiten, die die Kunden selbst schon geleistet haben. Wichtig ist außerdem die Frage, ob die Kunden eine Eins oder einfach nur bestehen möchten. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Art der Arbeit, und damit auch das Anspruchsniveau. Die Preise im Internet schwanken von 10 Euro bis zu 100 Euro pro Seiten. Für eine Abschlussarbeit errechnete ein Magazin einen Seitenpreis von 30-80 Euro und eine Pauschale. Abschlussarbeiten, so fährt dieser Bericht fort, bewegen sich im vierstelligen Bereich und Doktorarbeiten im fünfstelligen Bereich.

Die ältesten Firmen in der Branche sind ungefähr 25 Jahre alt. Die Gründung der meisten Firmen fällt in die Zeit ab 2003. Führt man sich diese Entwicklung der Branche vor Augen, dann dürften die Bologna-Reformen zum Geschäft des Ghostwritings einen entscheidenden Beitrag geleistet haben.

Der Branche kommt außerdem zugute, dass es in verschiedenen Studiengängen oft schwierig ist, auch bei guten Noten sofort eine Anstellung zu finden. Unter diesen Umständen ist das Ghostwriting für manchen eine Übergangsbeschäftigung. Autoren werden von den einzelnen Agenturen gesucht, es werden ihnen leistungsgerechte und attraktive Honorare geboten. Geworben wird außerdem mit der Möglichkeit der freien Zeiteinteilung und dem Umstand, dass immer wieder etwas Neues gelernt werden kann. Der Umstand, dass viele Agenturen ausdrücklich nach neuen Autoren suchen, zeigt, dass die Branche eine gute wirtschaftliche Entwicklung vorweisen kann.

Die Autoren müssen neben einem gut bis sehr gut bestandenem Hochschulstudium ein ausgeprägtes wissenschaftliches Interesse an ihren Fächern haben. Sie müssen außerdem fähig und bereit sein, sich immer wieder in neue Wissensgebiete einzuarbeiten und neue Informationen in ihre kognitive Struktur integrieren können. Eine ihrer wichtigsten Eigenschaften ist Diskretion. Haben Kunden Probleme und lässt die Agentur einen direkten Kontakt zu, dann muss der Autor mit dem jeweiligen Kunden kommunizieren können, auch wenn dieser in seiner Kommunikationsfähigkeit aufgrund eigener Probleme mehr oder weniger eingeschränkt ist.

Das Ghostwriting ist ein Geschäft, das sich mit den virtuellen Medien so stark entwickeln konnte. Diese ermöglichen nicht nur die Kommunikation zwischen Kunden und Autoren, sondern auch zwischen den Autoren und den Sachbareitern der Agentur.

Wie die Studie Fairuse aus dem Jahr 2012 zeigt, ist der Markt für Ghostwriting auch deshalb günstig, weil vier von fünf Studenten mindestens einmal pro Semester zu unlauteren Mitteln greifen, um ihre Ziele zu erreichen. Jeder fünfte Studierende bedient sich eines Plagiats. Dabei neigen, wie die Studie ebenfalls herausfand, eher gestresste und unzufriedene Studenten zur Schummelei als andere.

 

Die Akzeptanz des Ghostwriters

Die Frage nach der Akzeptanz des Ghostwriters muss differenziert gesehen werden. Geht es darum, die eigene Biografie zu schreiben, dann ist der Ghostwriter weitgehend akzeptiert. Dies gilt vor allem bei Prominenten. Ein Blick in die Presse zeigt etwa, dass offen über den Ghostwriter der Biographie des Altbundeskanzlers Kohl gesprochen wird. In Amerika ist es üblich, diesem Ghostwriter im Vorwort für die geleistete Arbeit zu danken.

Anders sieht es mit der Akzeptanz des Ghostwriters im Hochschulwesen aus. Hier ist allerdings eine Entwicklung festzustellen, die erstaunlich ist: Rüdiger von Bruch gibt über diese Entwicklung folgenden Überblick: An den Universitäten war der Doktortitel mehr wert als heute. Gleichzeitig waren die Anforderungen weitaus geringer. Viele Studiengänge endeten mit dem Doktortitel, der den regulären Abschluss darstellte. Diese Doktorarbeit umfasst in dieser Zeit aber nur wenige Seiten. Auch heute ist sie nach wie vor von großer Bedeutung. Dies hat beispielsweise zur Folge, dass manche Studenten die Doktorarbeit als Vorbereitung auf das Staatsexamen sehen und sie gewissermaßen nebenher schon vor dem Studienabschluss schreiben. Vor 200 Jahren waren die Gehälter der Professoren so gering, dass diese auf Zusatzeinkommen angewiesen waren. In dieser Situation schrieben sie die Arbeiten ihrer Studenten.

Im Mittelalter gab es ebenfalls Doktoranden. Allerdings wurde die Promotion bis zur Erfindung des Buchdrucks mündlich abgenommen. Wer es sich leisten konnte, engagierte einen Freund aus akademischen Kreisen, der ihm während dieser Diskussion die Bälle zuspielte. Anschließend gab es einen Doktorschmaus, an dem die ganze Fakultät teilnahm und der sehr teuer war. Die Professoren waren auch in dieser Zeit so arm, dass sich manch einer von ihnen von Doktorschmaus zu Doktorschmaus über Wasser hielt, mit den Konsequenzen bezogen auf eine zusätzliche Hilfe für die Doktoranden.

Die Hochschulen stehen dem Ghostwriting heute absolut ablehnend gegenüber, zumindest was die Arbeiten der Studenten angeht. Ansonsten ist das Ghostwriting in den höchsten Kreisen der Wissenschaft durchaus üblich, nur heißt hier der Ghostwriter nicht Ghostwriter, sondern wissenschaftlicher Assistent. Im Jahr 2012 erschien in der Zeit ein Artikel, in dem berichtet wurde, dass der Hochschulverband Ghostwriting bestrafen will. Es wurden sogar mehrere Jahre Gefängnis gefordert, wenn sich herausstellen sollte, dass ein Student sich dieses Hilfsmittels bedient hatte. In Abschlussarbeiten wird außerdem die eidesstattliche Erklärung gefordert. Sollte sich herausstellen, dass der betreffende Student sich der Hilfe eines Ghostwriters bedient hat, hat er ein Problem, weil er einen Meineid geleistet hat.

Wer ertappt wird, bekommt die Note ausreichend, die Universität Münster droht mit Exmatrikulation und mit Geldstrafen. Auf jeden Fall kann davon ausgegangen werden, dass der Bekanntheitsgrad des Betreffenden an der jeweiligen Universität enorm steigt – und dies nicht zu seinem Vorteil. Ghostwriting gilt als Unterschleif, das heißt, die Arbeit wird mit nicht ausreichend bewertet und muss noch einmal geschrieben werden.

Demgegenüber weist Kooper, der Inhaber einer Miniagentur darauf hin, dass nicht die Agenturen betrügen, sondern die Studenten. Die ganze Sache, so fährt er fort, verhalte sich wie im Waffenhandel. Man dürfe zwar  Waffen verkaufen, dürfe mit ihnen aber keinen Missbrauch  treiben. Die Agenturen weisen ihre Kunden in den Geschäftsbedingungen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass sie die gekauften Arbeiten nur als Mustervorlage verwenden dürfen, getreu der Devise: Studenten dürfen die für ihre Arbeit brauchbare Literatur benutzen, auch Arbeiten, die das gleiche Thema behandeln. Sollte ein solcher Gesetzesentwurf durchkommen, dann haben die betreffenden Firmen auch die Möglichkeit ins Ausland zu gehen.

Bei Studenten scheint sich das Ghostwriting zumindest bei einem nicht unerheblichen Teil doch durchaus einer gewissen Akzeptanz zu erfreuen. Manche machen die Bedingungen an den Hochschulen dafür verantwortlich, die die zu hohen Anforderungen stellen. Der Kommentator eines Artikels weist darauf hin, dass in seinen Augen mache Studenten die Anstrengung für eine wissenschaftliche Arbeit nicht aufbringen wollen. Außerdem scheint sich gerade der Bachelor sowohl bei den Studenten als auch in der Arbeitswelt keines allzu großen Ansehens zu erfreuen. Deshalb scheint es für viele Studenten durchaus akzeptabel zu sein, diesen Titel mit der Unterstützung eines Ghostwriters zu erwerben.

Ein Ghostwriter berichtet über seine Tätigkeit und geht dabei darauf ein, dass sowohl bei den  Studenten als auch bei ihm selbst die Akzeptanz des Ghostwritings ihre Ursprünge in den Zuständen des Universitätsbetriebs hat. Viele Professoren betreuen ihre Studenten zu schlecht, als dass diese lernen könnten, wie eine wissenschaftliche Arbeit verfasst wird. Außerdem beschränkt sich bei vielen Professoren die Betreuung auf das Durchwinken einer Arbeit, obwohl sie eigentlich merken müssten, dass das, was sie lesen, nie von der Person stammen kann, die ihnen gegenübersitzt und die sie aus den vorangegangenen Gesprächen eigentlich kennen müssten. Der Ghostwriter, der in dem betreffenden Spiegel-Artikel interviewt wurde, meinte, für ihn sei das, was er in seinem Job mache, vollkommen akzeptabel. Er sei eben einfach zu schlau, und die Hochschulen seien zu dumm.

Unter den Studenten hat die Gier nach Titeln zugenommen. Im Falle einer intellektuellen Überforderung hat zumindest ein nicht unerheblicher Teil von ihnen ganz offensichtlich keine Schwierigkeiten mit der Akzeptanz des Ghostwritings. Es hat, so fährt der Ghostwriter fort, auch keinen „Guttenberg-Knick“ gegeben. Im Gegenteil, die Studenten seien auf diese Weise erst auf diese Agenturen aufmerksam geworden. Die Zahl der Agenturen und der Aufträge sei seither eher gestiegen. Auch bei der Plagiats-Affäre von Guttenberg gewinnt man den Eindruck, dass er in erster Linie von dem Druck zum Rücktritt gezwungen wurde, den die Medien und über die Medien die Hochschulen gemacht haben. Seine Umfragewerte sind in dieser Zeit zwar gesunken, aber nicht in einem Ausmaß, das bedrohlich gewesen wäre. Als in den Nachrichten damals Leute auf der Straße zum Fall Guttenberg befragt wurden, lachten die meisten herzhaft und meinten lediglich, in der Schule hätte doch auch jeder abgeschrieben. Während es in früheren Zeiten doch noch eine Ehrensache war, die Zulassungsarbeit selbst zu verfassen, scheint dieses Gefühl zumindest bei einem Teil der Studenten heute nicht mehr gleichermaßen ausgeprägt zu sein.

Hier muss allerdings einschränkend hinzugefügt werden, dass gutes Ghostwriting praktisch nicht nachweisbar ist. Außerdem ist die Suche nach einem Ghostwriting bei vielen Studenten nicht nur als eine Folge von Faulheit zu sehen. Viele sind in ihrer psychischen Verfassung wirklich am Ende, weil sie mit der Anfertigung ihrer Arbeit überfordert, in die Perfektionsfalle geraten sind oder an Prokrastiantion leiden.

In dem Forum ScienceBlogs hingegen wird empört darauf hingewiesen, dass hier eine Gesetzeslücke vorliegt. Dass auch medizinische Arbeiten angeboten werden, sieht der Verfasser als ein absolutes Alarmsignal. Wer möchte, so fährt er fort, sich von einem Arzt behandeln lassen, dessen Arbeiten auf einem Entwurf basieren. Deshalb fordert er, eine Gesetzeslücke zu schließen und hält diesbezüglich eine Petition an den Deutschen Bundestag für angebracht.

Eine Agentur verweist in ihrer Homepage gleichzeitig darauf, dass die Wirtschaft als Arbeitgeber zum Problem des Ghostwritings eine durchaus widersprüchliche Haltung einzunehmen scheint: Auf der einen Seite scheint es Bereiche zu geben, in denen etwa der Doktortitel oder ein Master durchaus förderlich sind. Gleichzeitig steigt das Qualifikationsniveau bei der Vergabe von Stellen. Auf der anderen Seite scheint es den Arbeitgebern aber zu genügen, wenn der jeweilige Titelnachweis vorliegt. Wie er erworben wurde, ist offenbar nicht mehr von Interesse. Ausschlaggebend ist nur noch die spätere Arbeitsleistung. Die Agentur drückt dies in folgenden Worten aus: Ob ein Bewerber seine Abschlussarbeit selbst geschrieben hat oder nicht, ist für seinen späteren Arbeitgeber ungefähr genauso interessant wie die Frage, ob er sich seine Schnürsenkel selbst binden kann.

Der Verein Bildungsexperten weist darauf hin, dass es sinnvoller ist, die Entwürfe der Studenten zu korrigieren und ihnen auf diese Weise Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

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