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Elektronische Klausuren

Die neuen elektronischen Klausuren

Absolventinnen und Absolventen, die die Hochschule bereits vor einigen Jahren verlassen haben, werden die E-Klausuren gar nicht mehr kennen. Diese wurden nämlich erst im Zuge der Bologna-Reform eingeführt. Notwendig geworden sind sie aufgrund organisatorischer Fragen und der europaweiten Vereinheitlichung des Studiensystems. Mit diesem einhergeht neben der Mobilisierung und Flexibilisierung von Studierenden auch eine Erhöhung des Prüfungsaufkommens. Zurückzuführen ist dieses aber auch auf steigende Studentenzahlen. Um das erhöhte Prüfungsaufkommen zu bewältigen, bieten sich E-Klausuren besonders an. Gerade Massenveranstaltungen, wie sie zum Beispiel in den ersten Semestern von BWL- und Jurastudiengängen zu finden sind, profitieren davon. Denn sitzen in einer Veranstaltung zweihundert oder dreihundert Studierende, ist es den Lehrkräften unmöglich, die Klausuren aller Teilnehmer zeitnah zu kontrollieren. Außerdem stellt dies neben der Organisation des Lehralltages und dem Verfassen von Publikationen eine enorme Belastung für die Lehrenden dar.

Um den Zeitaufwand und Stress für Lehrkräfte zu reduzieren, haben die Verantwortlichen über Alternativen nachgedacht. Herausgekommen ist dabei die E-Klausur, die es ermöglicht, einer großen Anzahl von Studierenden die Prüfungsleistung abzunehmen. Damit E-Klausuren jedoch überhaupt geschrieben werden können, muss an den Hochschulen eine entsprechende Infrastruktur vorhanden sein. Neben den Räumlichkeiten braucht es dafür vor allem die Technik.

Wie läuft eine E-Klausur ab?

E-Klausuren reduzieren nicht nur den Korrekturaufwand für die Dozenten und Professoren. Auch Studierende profitieren von ihr. Denn aufgrund der elektronischen Verarbeitung und Auswertung der Prüfungsfragen und -antworten können die Prüfungsergebnisse viel schneller zur Verfügung gestellt werden. Vorbei sind also die Wochen der Ungewissheit, in denen Studierende nicht wussten, ob sie die Prüfung bestanden haben.

Damit eine E-Klausur als eine Prüfungsleistung anerkannt werden kann, muss diese unter entsprechenden Prüfungsbedingungen geschrieben werden. Auch wenn sie die schriftliche Klausur ablösen soll, muss sie mit dieser vergleichbar sein. Das bedeutet, dass Studierende weiterhin am Ende des Semesters zusammenkommen, um ihre Klausuren abzulegen. Anstatt mit einem Stift und Papier zu arbeiten, schreiben sie ihre Klausur jedoch an einem Computer, wobei sie genauso von Lehrkräften beaufsichtigt werden wie bei einer schriftlichen Klausur.

Die Vor- und Nachteile von E-Klausuren

Zwei Vorteile wurden bereits genannt: zum einen die Zeitersparnis für die Prüfer und zum anderen die zeitnahe Bekanntgabe der Prüfungsergebnisse. Darüber hinaus wird durch die elektronische Erfassung der Prüfungsantworten und der Prüfungszeit Fairness gewährleistet. Die Bewertungen der Prüfer und die Antworten der Prüflinge sind einsehbar und müssen sich an allgemein geltende Standards und Regeln halten.

Als negativ werden die Kosten angesehen, die mit einer Umstellung auf elektronische Prüfungen verbunden sind. Denn um diese durchführen zu können, müssen Computerarbeitsplätze geschaffen und die dafür notwendige Software bereitgestellt werden. Um diese bedienen und anwenden zu können, muss das Lehrpersonal darüber hinaus geschult werden. Kritiker geben außerdem zu bedenken, dass es schwierig sei, zu gewährleisten, dass die elektronischen Prüfungssysteme störungsfrei laufen. Des Weiteren müssten sich nicht nur die Prüfer mit dem neuen System vertraut machen, sondern auch die Studierenden. Finden sich diese aber nicht mit der Prüfungssoftware zurecht, kann dies die Prüfungsleistung und deren Bewertung beeinträchtigen. Ebenso dürfe im Hinblick auf die Digitalisierung der Prüfungen das Thema Datenschutz nicht vernachlässigt werden.

Bitte beachten, acadoo bietet aktuell keine akademische Begleitung für E-Klausuren an.

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