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Gendern in wissenschaftlichen Arbeiten

Geschlechtsspezifisches Denken und damit verbundene Vorurteile sollen abgebaut werden. Das große Ziel der Zukunft ist es, der Diskriminierung von Geschlechtern ein Ende zu bereiten. Niemand soll mehr in eine Schublade gesteht werden, bloß weil er oder sie als Mann oder Frau zur Welt gekommen ist. In diesem Zusammenhang diskutiert wird nicht nur der Begriff Politische Korrektheit. Auch das Gendering oder Gendern, das bis vor wenigen Jahren kaum einer von uns kannte, soll zur Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen. Hintergrund ist, dass in unserer gesprochenen aber auch geschriebenen Sprache das Maskulin eines Substantivs den Ton angibt und in einigen Kontexten sogar die weibliche Form einbezieht. Weil dieser Sachverhalt sowohl das geschriebene als auch das gesprochene Wort betrifft, soll ein Bewusstsein dafür, nicht nur auf den Straßen geschaffen werden, sondern auch in wissenschaftlichen Arbeiten.

Doch auch wenn das Bewusstsein für dieses Thema in den letzten Jahren deutlich größer geworden ist, finden sich immer noch einige wissenschaftliche Arbeiten, in denen nicht gegendert wird. In diesen ist zum Beispiel von einem Adressat oder einem Akteur zu lesen aber über eine Adressatin oder eine Akteurin erfahren wir nichts. Genauso wird in wissenschaftlichen Arbeiten vom Beobachter und Bürger gesprochen, doch die Beobachterin und die Bürgerin sind nirgendwo zu finden. Diese Liste ließe sich noch endlos fortsetzen.

Um dem Patriarchat der Sprache den Garaus zu machen, gehört Gendern mittlerweile an vielen deutschen Universitäten zum guten Ton. Der Bedeutung des Themas wird auch dadurch Ausdruck verliehen, dass Gendern oder auch die Genderneutralität mittlerweile an den meisten deutschen Hochschulen zu den wissenschaftlichen Richtlinien und Standards gehört. Aufgenommen wurden sie deshalb auch in die Prüfungsordnung. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine schlechtere Note. Des Weiteren genügt es auch nicht mehr, nur in den Fußnoten darauf zu verweisen, dass immer beide Geschlechter gemeint sind.

Wie Sie in Ihren wissenschaftlichen Arbeiten gendern können

Sie haben einige Möglichkeiten, um in Ihren wissenschaftlichen Arbeiten das weibliche Geschlecht nicht zu vergessen. Sie können entweder direkt daraufhin weisen oder genderneutral schreiben. Diese Möglichkeiten wollen wir uns im Folgenden einmal anschauen.

1. Männlich und weiblich konkret benennen

Anstatt nur von einem Bürger und einem Adressaten zu sprechen, wäre es korrekt, beide Geschlechter in einem Atemzug zu nennen. Wenn Sie in Ihren wissenschaftlichen Arbeiten vom Bürger und der Bürgerin sowie vom Adressat und der Adressatin sprechen, wäre das formal korrekt. Treibt man es jedoch auf die Spitze, müsste es dann konsequenterweise auch Mond und Mondin heißen.

2. Das Binnen-I und die Klammer

Sie kennen es aus förmlichen Anschreiben oder von öffentlichen Reden: BürgerInnen oder in einer anderen Schreibweise Bürger(innen). Diese Formen sehen ein bisschen komisch aus, repräsentieren aber beide Geschlechter in einem Wort.

3. Alternative Formulierungen

Wenn das Binnen-I und die Klammer nicht funktionieren, braucht es eine Alternative, um das Geschlechterproblem zu umgehen und niemanden zu benachteiligen. Wenn Sie studieren, sollte Ihnen eine solche Alternative aus erster Hand bekannt sein. In Ihrem Hochschulalltag werden neben Studentinnen und Studenten auch immer wieder Studierende Ihren Weg kreuzen. Die Verwendung des Partizips I lässt das Geschlecht verschwinden.

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