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Genderneutrale Formulierungen in wissenschaftlichen Arbeiten

Gendergerecht oder gendersensibel soll es in wissenschaftlichen Arbeiten zugehen. Während in der gesprochenen Sprache immer noch die männliche Form dominiert und sogar stellvertretend für die weibliche Form steht, ist dies in wissenschaftlichen Arbeiten mittlerweile verpönt. Da Gendern und die Verwendung von genderneutralen Formulierungen an manchen Universitäten zu den wissenschaftlichen Richtlinien und Standards gehören, kann es sich sogar negativ auf die Note einer wissenschaftlichen Arbeit auswirken, wenn in dieser nicht bewusst und sensibel mit den Geschlechtern umgegangen wird.

Der Gleichstellung von Geschlechtern wird also auch in wissenschaftlichen Arbeiten Rechnung getragen. Eine interessante Variante, in der kein Geschlecht zu kurz kommt, ist das Sichtbarmachen eines jeden Geschlechtes. Studenten und Studentinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Autofahrer und Autofahrerinnen sowie Bäcker und Bäckerinnen werden jedoch als schwer lesbar empfunden und gelten nicht gerade als elegant. Auch die MitarbeiterInnen und die Bäcker(innen) erfreuen sich nicht allzu großer Beliebtheit in wissenschaftlichen Arbeiten. Und das obwohl beide Schreibformen die Geschlechter in nur einem Wort vereinen, was eigentlich eine gute Sache ist.

Wenn Sie geschlechtergerecht formulieren wollen, haben Sie aber noch eine andere Möglichkeit. Sie können den Kampf zwischen den Geschlechtern vermeiden, wenn Sie das Geschlecht entfernen beziehungsweise alternative Formulierungen wählen. So wird dann aus Studentinnen und Studenten Studierende und aus Teilnehmern und Teilnehmerinnen Teilnehmende. Das Partizip I in ein Substantiv zu verwandeln, bietet sich jedoch nicht in jeder Situation an. Muss es auch nicht! Denn genderneutrale Formulierungen können auf ganz verschiedene Arten generiert werden. Einige davon wollen wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen.

Substantivierte Adjektive, Abstraktionen und Co – so wird es genderneutral

Wird von einem übermäßigen und gefährlichen Alkoholkonsum gesprochen, ist häufig von Alkoholikern die Rede. Doch einmal ehrlich, nicht nur Männer trinken zu viel. Das substantivierte Adjektiv Alkoholsüchtige schafft hier Abhilfe und führt zu einer geschlechtsneutralen Formulierung. Auch mit Abstraktionen dann die Genderneutralität hergestellt werden. Anstatt von Kaufmännern zu schreiben, haben Sie die Möglichkeit, über Kaufleute zu berichten. Dasselbe lässt sich von Lehrern und Lehrkräften sagen. 

Wenn Sie dazu angehalten sind, in Ihren wissenschaftlichen Arbeiten genderneutral vorzugehen, können Sie auch auf Synonyme setzen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Begriff Mannschaft, der durch den Begriff Team ersetzt werden kann. Auch Ihr Mädchenname kann in den Geburtsnamen umgewandelt werden. Ebenso kann das Hervorheben von Funktionen einen geschlechtsspezifischen Konflikt verhindern. In diesem Fall wird der Geschäftsführer zur Geschäftsführung. Selbst unsere Umwelt bietet gute Beispiele für geschlechtsneutrale Formulierungen. So wurde in den letzten Jahren aus dem Zugang für Rollstuhlfahrer ein barrierefreier oder rollstuhlgerechter Zugang.

Um geschlechtergerecht zu arbeiten, gibt es also zahlreiche geschlechtsneutrale Formulierungsmöglichkeiten und damit viele Lösungen für ein Problem. Doch nicht jede Lösung eignet sich für alle Fälle. Deshalb ist es wichtig, dass Sie von Fall zu Fall entscheiden. Anfänglich mag das gar nicht so leicht sein. Zum Glück jedoch stellen einige Hochschulen Leitfäden zum genderneutralen Formulieren von wissenschaftlichen Arbeiten zur Verfügung. Auch im Internet erhalten Sie dazu wichtige Informationen und Anregungen. Darüber hinaus kann das genderneutrale Formulieren geübt werden, und wie allseits bekannt ist, macht Übung die Meisterin und den Meister (siehe auch: Gender Studies).

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