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Burn-out während des Studiums

Warum Studierende unter Leistungsdruck stehen

Das Studentenleben ist nicht mehr das, was es einmal war. Vor einigen Jahren noch mussten sich Studierende die Kritik gefallen lassen, zu viel zu feiern und zu wenig zu lesen. Vielen missfiel es, dass Regelstudienzeiten überzogen wurden, da Studierende die Vorzüge, die ihnen das Studentenleben bot, voll ausschöpften. Morgens ausschlafen, ein Auslandssemester einlegen und Praktika machen, sind da nur einige Beispiele.

Um Langzeitstudenten abzustrafen, wurden zunächst Langzeitstudiengebühren erhoben. Zusätzlich sollte die Regelstudienzeit durch die Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge im Zuge der Bologna-Reform eingehalten werden. Sichergestellt wird dies mit festgelegten Studien- sowie Stundenplänen und die Vergabe von Creditpoints, die Studierende in einem Semester und im Verlauf ihres Studiums sammeln müssen. Eine Folge davon ist, dass Studierende ihr Studium nicht mehr selbst gestalten können, geschweige denn die Möglichkeit haben, im Rahmen ihres Studiums verschiedenen Interessen nachzugehen.

Der verschulte Charakter der Bachelor- und Masterstudiengänge trifft vor allem jene Studentinnen und Studenten hart, die neben ihrem Studium berufstätig sind oder sich in Projekten engagieren. Doch auch nicht berufstätige Studierende sind dem Leistungsdruck nicht gewachsen und leiden zunehmend unter Burn-out. Neben einem unflexiblen Arbeitspensum sind die größer gewordenen Anforderungen dafür verantwortlich zu machen. Ein Grund dafür ist, dass im Gegensatz zu den alten Magister- und Diplomstudiengängen, bei denen die einzelnen Prüfungsnoten gelöscht wurden und nur die Noten der Abschlussprüfungen zählten, beim Bachelor und Master alle Noten berücksichtigt werden. Wer einen guten Abschluss anstrebt, muss als von Anfang an richtig Gas geben und das kann mitunter zu viel werden.

Was ist ein Burn-out und was können Sie tun, wenn nichts mehr geht? 

Burn-out kann viele Symptome haben. Zu diesen gehören unter anderem emotionale Erschöpfung und das Gefühl ständiger Überforderung. Als Ursache von Burn-out gilt Stress. Allerdings ist das Stressempfinden subjektiv. Es wird beeinflusst von Belastungen wie zum Beispiel den Anforderungen eines Studiums und von den individuellen Fähigkeiten, mit diesen Belastungen umzugehen. Als eine weitere Ursache für Burn-out gilt auch eine empfundene Diskrepanz zwischen der erbrachten Leistung und der erfahrenen Anerkennung. Das bedeutet, dass Studierende, die unter Burn-out leiden, finden, dass ihre erbrachte Leistungen nicht geschätzt oder falsch bewertet werden. 

Wenn auch Sie sich durch die hohen Leistungsanforderungen Ihres Bachelor- oder Masterstudiums überfordert fühlen, sollten Sie keinen Moment zögern und die Notbremse ziehen. Manchmal hilft es schon, einen Gang runterzuschalten, die Bücher einmal beiseitezulegen und etwas völlig anderes zu machen. Tun Sie sich, Ihrem Körper und Ihrem Geist während Ihres Studiums immer wieder etwas Gutes und verschaffen Sie sich Auszeiten, um Burn-out zu verhindern! Achten Sie auf Ihre Ernährung, treiben Sie Sport, treffen Sie sich mit Ihren Freunden und sorgen Sie dafür, dass Sie genug Schlaf bekommen!

Sollten Sie jedoch das Gefühl haben, es allein nicht zu schaffen, ist es ratsam, wenn Sie sich Hilfe suchen. In der Regel bietet jede Hochschule eine psychosoziale Beratung an, bei der Sie Unterstützung finden. Gemeinsam mit einem Berater können Sie zum Beispiel überlegen, ob Sie ein Urlaubssemester einlegen. Sollten Ihre Probleme jedoch akut sein, müssen Sie darüber nachdenken, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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