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Beim wissenschaftlichen Arbeiten erfährt ein bestimmter Sachverhalt anhand der Interpretation und Bewertung von Daten oder Quellen, die durch Messungen, Beobachtungen oder Recherche gewonnen werden, eine Zuordnung zu einem theoretischen Prinzip. Diese Zuordnung ist wissenschaftlich, wenn sie für andere nachvollziehbar und anhand einer allgemeingültigen oder eigens entwickelten verifizierbaren Methode dargelegt wird. Werden die Resultate einer wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht und so anderen zugänglich gemacht, müssen sowohl die Erhebung der Daten, die angewandte Methode und auch die Verwendung von Vorarbeiten anderer Autoren vollständig nachvollziehbar sein. Nur dann darf ein Beitrag das Prädikat, eine wissenschaftliche Arbeit zu sein, für sich beanspruchen.

Besonders die Vollständigkeit bei der Erwähnung von Sekundärliteratur und anderen Quellen war in der jüngsten Vergangenheit Gegenstand etlicher Streitfälle zwischen vermeintlich oder tatsächlich des Plagiierens überführten Autoren und diversen Hochschulen. Die Medien haben dieses Thema dankbar aufgriffen und durch eine nicht immer angemessene Aufmachung zu einer Skandalisierung des Problems geführt. Nicht wenige Studierende und Doktoranden sind durch diese Diskussion verunsichert worden. Zumal an den Universitäten ein korrektes Zitieren nach einem vorgegeben Stil zwar angemahnt und eingefordert wird, die sichere Handhabung dieses maßgeblichen Kriteriums einer wissenschaftlichen Arbeit aber oft nur unzureichend oder nur nominell vermittelt wird.

Um wissenschaftlich korrekt und vollständig zu arbeiten, ist unabdingbar genau zu wissen, wann eine Quellenangabe erfolgen muss und welcher Zitierstil für den jeweiligen Beitrag anzuwenden ist. Die Notwendigkeit der Benennung einer Quelle in einer wissenschaftlichen Arbeit besteht unabhängig vom Zitierstil immer dann, wenn man direkte – also wörtliche – oder indirekte – also Gedanken, Ergebnisse oder Ansichten – Übernahmen aus den Werken andere Autoren tätigt. Dabei ist es egal, ob der Beitrag aus einer Fachzeitschrift, dem Internet, einem Film oder auch einem Gespräch stammt und ob der Autor ein renommierter Wissenschaftlicher oder ein interessierter Laie ist. Abgesehen von gedanklichen Allgemeingütern, die auf keinen bestimmten Urheber zurückzuführen sind, hat dieses Prinzip universelle Gültigkeit in der Wissenschaft.

Wie diese Quellen formal zu kennzeichnen sind, das hängt dann vom jeweils verlangten Zitierstil ab. Hierbei hat jeder Fachbereich eigene spezielle Vorgaben. Unterschieden werde sie zunächst in zwei Grundprinzipien. Bei dem als Havard Style bekannten, an der amerikanischen Havard University entwickelten Zitierstil erfolgt die Kennzeichnung der Zitate direkt im Fließtext in Klammern hinter der jeweils zu kennzeichnenden Stelle. Aufgeführt werden der Nachname des Autors, die Jahreszahl des Beitrages und die Seitenzahl. Die vollständige Nennung der Werke erfolgt erst im Literaturverzeichnis. Dieser Zitierstile wird auch in Deutschland in vielen Geistes- und Kommunikationswissenschaften verwendet. 

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