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Fremdsprachige Studentinnen und Studenten in Deutschland

Studieren im Ausland ist ein großes Abenteuer und kann sich als eine wichtige Weiche für eine große Karriere erweisen. Das gilt auch für fremdsprachige Studierende, die sich für ein Studium in Deutschland entscheiden (siehe auch: Studieren und Auswandern). Leider jedoch stellt dieses Abenteuer viele Studierende aus dem Ausland vor scheinbar unüberwindbare Hürden, die sprachlich und finanziell bedingt sind. So bringen, laut einer Umfrage an deutschen Hochschulen, nicht alle Studentinnen und Studenten aus dem Ausland die Kenntnisse der deutschen Sprache mit, die für eine erfolgreiche Teilnahme an den Lehrveranstaltungen notwendig ist. Jedoch geben einige der befragten Studierenden aus dem Ausland an, dass ihr Wunsch, die deutsche Sprache zu lernen, sie dazu bewogen habe, zum Studieren nach Deutschland zu kommen.

Scheinbar jedoch ist der Wunsch, in Deutschland zu studieren, nicht allzu weit verbreitet. Denn über die letzten Jahrzehnte sind immer weniger ausländische Studenten und Studentinnen nach Deutschland gekommen. Die Zahl der Studierenden aus den USA hat sich sogar halbiert und Musterstudenten aus Asien ziehen die USA Deutschland vor. Ein Grund dafür, warum es an einigen deutschen Hochschulen wenig international zugeht, ist die Vergabepraxis von Stipendien. Diese werden viel häufiger an Studierende aus der Europäischen Union und den USA vergeben als an Studierende aus der Dritten Welt. Wollen diese dennoch in Deutschland studieren, kann dies mit enormen finanziellen Schwierigkeiten verbunden sein, die Studierende gerade aus der Dritten Welt nur schwer stemmen können. Des Weiteren gaben Studierende aus dem Ausland an, dass die deutsche Bürokratie sie abschrecke oder sie ausländerfeindliche Anfeindungen befürchten.

Wie und wo werden fremdsprachige Studierende in Deutschland unterstützt?

Der Schlüssel zum Verständnis einer Kultur und zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist die Sprache. Deshalb werden an deutschen Hochschulen Sprachkurse für fremdsprachige Studierende angeboten. Um die dort erworbenen Kenntnisse zu erweitern und zu verbessern, bietet es sich an, mit einem deutschsprachigen Studierenden ein Sprachtandem zu bilden. Wollen beide Parteien zusammenfinden, ist die Anlaufstelle dafür das Studentenwerk, das ohnehin eine gute Adresse für Studierende aus dem Ausland ist. Denn dort erhalten fremdsprachige Studierende unter anderem Informationen über Wohn- und Verpflegungsangebote. Studentenwerke bieten darüber hinaus auch eine allgemeine Sozialberatung, psychologische Unterstützung, Hilfe bei der Kinderbetreuung sowie bei Rechtsproblemen und finanziellen Schwierigkeiten an. Ebenso erhalten fremdsprachige Studierende dort Informationen über kulturelle Veranstaltungen, auf denen sie Kontakte mit deutschen und anderen Studierenden aus dem Ausland knüpfen können.

Apropos finanzielle Schwierigkeiten! Nicht alle, die zum Studium nach Deutschland kommen, reisen mit einem Stipendium an. Wer kein Stipendium erhält, kann unter bestimmten Voraussetzungen BAföG, einen Bildungskredit oder Wohngeld beantragen. Zu diesen Voraussetzungen gehören zum Beispiel die Ehe mit einem deutschen Staatsbürger, eine Daueraufenthaltserlaubnis der EU und eine mindestens fünf Jahre andauernde Erwerbstätigkeit. Wer kein BAföG bekommt, kann sich um Wohngeld bemühen und sollte sich darüber hinaus über Fördermöglichkeiten in seinem Heimatland erkundigen. Fremdsprachige Studierende mit einem Kind haben hingegen die Möglichkeit, Unterstützung sowohl von staatlicher Seite als auch von öffentlichen, privaten und kirchlichen Einrichtungen in Anspruch zu nehmen. Kommt für einen Studierenden aus dem Ausland keine dieser Möglichkeiten infrage, sollte dieser Ausschau nach einem passenden Nebenjob halten (siehe auch: Masterstudium finanzieren).

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