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Einen Doktor nach dem Masterstudium machen?

Sobald Sie Ihr Masterstudium abgeschlossen (siehe auch: Masterarbeit schreiben lassen) und ein gutes Endergebnis vorzuweisen haben, wird es Ihnen sicher durch den Kopf schießen, ob sie nicht einfach weitermachen und promovieren wollen. Einen Doktortitel vor dem Namen zu führen ist einfach sehr reizvoll.

Die Zahl der Promovenden ist heutzutage so hoch wie noch nie. Besonders in den Geisteswissenschaften wird ein höherer akademischer Titel angestrebt. Die Job-Aussichten nach dem Studium sind nicht so rosig wie in anderen Studiengängen – eine weitere Qualifikation zahlt sich aus. So denken viele (siehe auch: Nach dem Master noch die Dissertation – Gut für die Karriere?).

Ein Doktortitel zählt vor allem in der Wirtschaft

Einige streben auch eine Karriere an der Hochschule an. Doch während immer mehr Doktoranden und Studierende hinzukommen, stagniert die Zahl fester Universitätsstellen. Folglich gibt es viel, viel mehr Promovenden als Posten.

Es besteht demnach ein immenser Konkurrenzdruck. Also probieren etliche Promovierende sich nicht nur über die Promotionsschrift selbst zu profilieren, sondern auch durch andere Veröffentlichungen in Zeitschriften oder Buchbeiträgen. Das geht in der Regel auf Kosten der Qualität der Promotionsarbeit. Überhaupt genießt die Promotionsschrift in Akademikerkreisen gar nicht mehr ein so hohes Ansehen. Jeder scheint inzwischen zu wissen, wie es läuft: Das Publizieren in international renommierten Fachzeitschriften ist der eigentliche Qualitätsstempel (siehe auch: Promotionsabbruch und die Karriere).

Was bedeutet diese Entwicklung für jemanden, der sein Masterstudium abgeschlossen hat und seine wissenschaftlichen Studien fortführen will?

Er oder sie sollte sich darüber im Klaren sein und seine Ideale vielleicht ein wenig der Realität anpassen. Es geht in der Regel nicht mehr um eine einzigartige Forschungsarbeit, sondern mehr und mehr um eine akademische Maschinerie. Und natürlich gibt es a) Ausnahmen und b) etliche Doktoranden, die damit gut klarkommen. Sollten Sie dazu gehören, würde eine Promotion auch tatsächlich Sinn machen. Insbesondere, wenn es Sie eher in die Wirtschaft zieht. Denn außerhalb des Universitätsbetriebs ist der Doktorgrad häufig ein Sprungbrett für die Karriere: Die Chancen für einen raschen beruflichen Aufstieg und auf ein hohes Einstiegsgehalt steigen immens (siehe auch: Einstiegsgehalt Promotion).

Eine Promotion ist ein Marathonlauf

Doch auch die Nachteile sollten nicht außer Acht gelassen werden: Als Absolvent eines Promotionsverfahrens steigen Sie mit einiger Verspätung als andere in das Berufsleben ein. Voraussichtlich sind Sie bereits Ende zwanzig, wenn Sie sich mit Ihrem Dr. vor dem Namen um einen Job bewerben. Und während der Promotion müssen Sie über Jahre mit einem niedrigen Verdienst auskommen. Die Sorge mag Sie zudem belasten, ob Sie mit Ihrer Dissertationsschrift überhaupt Erfolg haben werden. Denn ein so großes Forschungsprojekt birgt selbstverständlich auch die Gefahr des Scheiterns. Der Zeitraum der Promotion erstreckt sich möglicherweise auf viele Jahre, in denen Sie auf sich alleine gestellt sind und Ihren Ehrgeiz nicht verlieren dürfen. Das Ganze ist also ein Marathon, den nicht jeder durchhält. Der Abbruch der Promotion ist keine Seltenheit. Ob sich der Aufwand lohnt, bleibt letztlich Ihre persönliche Entscheidung. Sie sollten diese nicht allein aus beruflichem Ehrgeiz treffen, sondern auch aus Interesse zu Ihrem Forschungsprojekt. Allzu oft werden bei Seminar- und Bachelorarbeiten Materialsammlungen abgegeben, ohne dass eine Analyse und Reflexion der Inhalte stattgefunden hat.

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